Bandscheibenvorfälle an der Lendenwirbelsäule

Die Bandscheibenvorfälle an der Lendenwirbelsäule (LWS) sind mit großem Abstand die häufigsten BS-Vorfälle an der Wirbelsäule überhaupt.

BWS-VorfallBandscheibenvorfall LWS: Sie kommen überwiegend zwischen den Wirbeln L4/5 und L5/S1 vor, also an der vorletzten und letzten Bandscheibe. Je nach Lokalisation des Vorfalles treten Schmerzen an der Beinvorder- /aussen- /oder Beinhinterseite auf. Diese Beinschmerzen sind das führende Symptom, Rückenschmerzen stehen weit im Hintergrund oder fehlen vollständig.
Bandscheibenvorfälle sind fast immer Folge von degenerativen Veränderungen und so gut wie nie Folge eines Traumas.

Sofern die Schmerzen erträglich sind oder mit Schmerzmedikamenten gut einzustellen sind und ein neurologisch unauffälliger Befund vorliegt (also weder Lähmungen oder Gefühlsstörungen in den Beinen, noch Blasen- und Darrmentleerungsstörungen bestehen), kann zunächst ohne eine bildgebende Diagnostik (Kemspin- oder Computertomogramm (CT)) behandelt werden. Hierfür stehen uns die Möglichkeiten wie krankengymnastische Übungsbehandlung, lokale Wärme (Fangopackungen), Schlingentischtherapie, Injektionen, Infusionen, Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten und Akupunktur zur Verfügung.

Sollten die Schmerzen nach angemessener Zeit, ca. 4-6 Wochen, jedoch nicht entscheidend nachlassen, oder aber neurologische Ausfälle bestehen bzw. hinzukommen, ist eine entsprechende Untersuchung wie CT oder Kemspintomogramm indiziert, sowie wie die Vorstellung beim Neurochirurgen zur Planung des weiteren Vorgehens.

Als bildgebende Diagnostik ist ein Kemspintomogramm in aller Regel vorzuziehen und letztendlich aussagekräftiger (vgl. hier zu Mikrochirurgie, MetrX, Percutane Platzierung von Implantaten, Nucleoplastie).

Sollten die Ausfallserscheinungen nur gering sein und die oben aufgezählten Maßnahmen keinen Erfolg erbracht haben, kann ein Behandlungsversuch mittels Periduralkatheter vorgenommen werden (vgl. hierzu PDA). Wenn auch dies nicht zum Ziel führt, bleibt bei entsprechendem Leidensdruck und bei entsprechendem Befund im Kemspintomogramm nur eine Operation, auch wenn keine neurologischen Ausfälle vorliegen (vgl. hier zu die Punkte Mikrochirurgie, MetrX, Nucleoplastie, Dynamische Stabilisierung, Sextant).

Die Erfolgschance, danach schmerzfrei zu sein oder zumindest eine entscheidende Linderung zu verspüren, liegen bei etwa 80-90%. Die Wahrscheinlichkeit, einen erneuten Bandscheibenvorfall an gleicher Stelle zu erleiden, liegt bei unter 5%.

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