Es kann durch einen länger andauernden Druck auf einen Nerven, z. B. einen Bandscheibenvorfall, aber auch durch Nerventumoren, Entzündungen usw. zu einem chronischen Nervenschaden kommen, der irreparabel ist und zu chronischen Schmerzen führt. Auch Operationen wie zum Beispiel eine Leistenoperation, eine Lungenoperation, Op´s an der Wirbelsäule oder sonstwo, können zu einem chronischen, äußerst schmerzhaften Nervenschaden führen ("neuropathischer Schmerz").
Sofern operative Maßnahmen nicht oder nicht mehr zur Besserung führen und eine alternative konservative Behandlung nicht zum Ziel führt (z. B. Medikamente und alle möglichen Formen der Schmerztherapie), kann eine elektrische Nervenstimulation sinnvoll werden (Film zum Thema).
Hierbei wird in örtlicher Betäubung und ambulant eine sehr dünne Elektrode entweder im Rückenmarkskanal, im schmerzenden Gebiet oder direkt auf dem betroffenen Nerven plaziert, und mit einem schwachen Strom über eine zunächst ausserhalb des Körpers mitgeführte Stromquelle stimuliert.
Sollte innerhalb einer etwa einwöchigen Testphase hierdurch ein gutes bis sehr gutes Ergebnis zu erreichen sein, kann dann ein Vollimplantat verwendet werden.
Dies bedeutet, dass ein"Nervenschrittmacher" ähnlich einem Herzschrittmacher implantiert wird, der an die Elektrode angeschlossen wird und über einen individuell einzustellenden schwachen Strom, den Nerven dergestalt stimuliert, dass der Schmerz im Idealfall vollständig unterdrückt wird.
Der zweite Eingriff wird ebenfalls ambulant durchgeführt, entweder in einer Kurznarkose oder ebenfalls in örtlicher Betäubung.
Sie werden während der Testphase und auch nach dem endgültigen Implantieren des "Schrittmachers" zuhause betreut und in die Bedienung des Gerätes eingewiesen.
Die Ergebnisse einer solchen Behandlung sind meistens sehr gut und ermöglichen meist ein Leben ohne zusätzliche Schmerzmedikation. Zumindest ist häufig eine entscheidende Reduzierung des Schmerzmittelverbrauches - und somit eine Reduktion der Nebenwirkungen - möglich.